Höhlenforschung in Ostwestfalen
    Wissenschaft und Forschung unter Tage

Forschung:

Drei neue Höhlen vermessen:

Im Juli wurden in Zusammenarbeit mit der DB drei Spaltenhöhlen erforscht und vermessen. Die drei Höhlen sind an einer Hangabrissspalte angelegt. Höhle 1 hat 2 Einstiege, ist 16,54 m lang und weist eine Höhendifferenz von - 2,88 m auf. Höhle 2 hat einen Einstieg, ist 18,6 m lang und weist eine Höhendifferenz von - 6,81 m auf. Höhle 3 hat wieder 2 Einstiege, ist 10,82 m lang und weist eine Höhendifferenz von - 2,62 m auf.  Bei Höhle 2 gibt es eventuell noch Fortsetzungspotential. Dazu muss allerdings zunächst eine Kluft erweitert werden um in eine tiefere Kluft zu gelangen. Ob der Gang so breit ist, dass er begehbar ist, kann erst gesagt werden wenn die Kluft im oberen Teil erweitert wurde. Durch diese drei Höhlen erhöhte sich die Anzahl der im Höhlenkataster der AGHKL geführten Höhlen auf 210.


Fortsetzung der Forschungsarbeiten im "Lipper Gang" der Schillatöhle. (Stand: Ende Okt. 2022)

Nachdem die Schillathöhle in Hess. Oldendorf für Besucher wieder geöffnet hat, wurde auch die Forschung im "Lipper Gang" wieder aufgenommen. Bei einer ersten Aktion wurde geprüft inwieweit die "Technik" in Ordnung ist. Dabei wurde festgestellt, dass die Beleuchtung nicht in Ordnung ist. Diese wurde in einer weiteren Aktion repariert, die Materialtransportbahn wurde um drei Meter verlängert und eine Leitung für ein Feldtelefon wurde verlegt. In einer weiteren Aktion wurde dann der Gang weiter ausgegraben.  Zum Einsatz kamen jetzt erstmalig drei aneinander gekoppelte Laufkatzen, so dass jetzt jedesmal drei Eimer Abraum gleichzeitig aus dem Gang herausgezogen werden können. Das bedeutet wiederum eine Steigerung der Effektivität der Bahn. Wo früher bis zu acht Personen für jede Grabung notwendig waren, reichen jetzt 4 Personen.

Bei der letzten Aktion die im Oktober stattfand, wurde der bisher nicht vermessenen Teil des Lipperganges vermessen. Außerdem wurde der Gang vermesungstechnisch an den Hauptgang angebunden. Die Aufsicht des Lipper Ganges im Höhlenplan zeigt ihn jetzt im Zusammenhang mit dem Hauptgang vom Abzweig bis zur Außentüre im Vorführraum. Die Ganglänge des "Lipper Ganges" misst jetzt 53,46 Meter. Er verläuft aktuell fast parallel zum Hauptgang.





Nachweis des Höhlenkäfers "Choleva septentrionis solokowskii Ipsen & Tolasch" in einer weiteren Höhle.

Kurz vor Weihnachten 2021 wurden im "Sonnenloch" an zwei Stellen Köder ausgelegt um den hier vermuteten Höhlenkäfer nachweisen zu können. Bei einer früheren Befahrung wurde zwar ein Käfer gesichtet, er war aber so schnell verschwunden, dass kein Foto zwecks genauerer Bestimmung gemacht werden konnte. Jetzt sollte der endgültige Nachweis erfolgen.

Am 21. Januar 2022 wurden die Köderstellen kontrolliert. Insgesamt wurden ca. 30  Exemplare gesichtet. E wurden Fotos gemacht und zwei Käfer wurden entnommen und an das Naturkundemuseum Leipzig zwecks weiterer Bestimmung  (DNA) geschickt.

Es darf vermutet werden, dass die Käfer des Sonnenlochs über Klüfte und Spalten Zugang zur Hohlsteinhöhle haben. Somit sind beide Käferarten mit ziemlicher Sicherheit identisch. Die Untersuchungen in Leipzig würden hier sicherlich endgültige Sicherheit geben.

Gleichzeitig mit der Köderkontrolle wurde im direkten Umfeld noch Fledermäuse gezählt. Es konnten 5 Mausohren, 3 Wasserfledermäuse und eine Bartfledermaus entdeckt werden. Da es sich nur um eine grobe Fledermauskontrolle, die sich einzig auf die "Überraschungshalle" bezog handelte, kann davon ausgegangen werden, das mindestend doppel bis dreimal soviele Fledermäuse in der Höhle überwintern.

Die AGHKL beabichtigt in weiteren Höhlen ihres Arbeitsgebietes nach diesen äußerst selten anzutreffenden Tieren zu suchen.







Aktuell forscht die AGHKL an mehreren  Höhlenprojekten.

Es handelt sich dabei einmal um den "Bakenponor", der bisher bis auf eine Tiefe von ca. 18 Metern ausgegraben wurde. Die Forscher hoffen hier irgendwann auf einen unterirdischen Bach zu stoßen, da der Ponor bei Hochwasser das Wasser aus einem Bach aufnimmt und letztendlich den Paderquellen zuführt.

Weiter wird aktiv in den beiden Dachsbauhöhlen weiter gegraben. Bisher ist die erhoffte Verbindung zwischen beiden Höhlen noch nicht gefunden worden. Mit etwas Glück könnten die Forscher aber in den nächsten Monaten die erhoffte Verbindung finden.

Auf dem Forschungsprogramm gehört weiterhin der "Lipper Gang" in der Schillathöhle, der zusammen mit den niedersächsischen Kolleginnen und Kollegen ausgegraben wird. Wegen der Corona- Pandemie ist die Schillathöhle zur Zeit aber noch geschlossen. Sobald sie wieder geöffnet ist, wird auch hier weiter geforscht.



 
 
 
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